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Was ist toxisches Dating?


Online-Dating ist seit vielen Jahren voll im Trend und kann auch schnell Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch bescheren. Wer allerdings in einer langen Beziehung war, wird sich im modernen Dating schnell verlieren können. Die Themen Lovebombing, Ghosting, Hyping,  Fleabagging oder toxisches Dating führen schnell zum Aus und wiederkehrendem Frust.

Wir zeigen, was toxisches Dating ist – und wie man es vermeiden kann.

Was ist toxisches Dating?

Jeder wünscht sich, dass er schon beim ersten Dating-Partner die wahre Liebe findet. Das ist natürlich wünschenswert, passiert aber in den seltensten Fällen. Meist reiht sich Date an Date, bis sich ein oder zwei potentielle Partner herauskristallisiert haben, mit denen man sich eine Beziehung vorstellen kann. Stellt man schnell fest, dass es doch nicht passt, sind diese Beziehungs-Vorstufen auch schnell wieder beendet. In manchen Fällen kann sich das Dating in dieser frühen Phase aber auch als toxisch, also giftig, zeigen. Davon wieder loszukommen ist oft gar nicht so einfach.

Ein toxisches Dating zeichnet aus, dass sich einer der Partner sehr um die entstehende Beziehung bemüht, während der andere immer wieder Signale sendet, die missverstanden werden können. Das kann dazu führen, dass sich der Partner des toxischen Dates nie ganz sicher sein kann, ob auf der Gegenseite Gefühle da sind, oder nicht. Und dieses “Heiß-Kalt”-Spiel kann schnell zu verwirrenden und teils auch sehr unangenehmen Dating-Erfahrungen führen. Schnell befinden sich beide Partner in einem Opfer-Täter-Kreislauf, den zu durchbrechen nicht einfach ist. 

Sendet der Dating-Partner immer wieder positive Signale, um sich kurze Zeit später wieder zurückzuziehen, oder verhält sich widersprüchlich in dem was er sagt und tut? Dann kann es sein, dass das Dating beginnt toxisch zu werden.

Typische Anzeichen für toxisches Dating sind:

  • Freunde und Familie raten stark vom potentiellen Partner ab, man selbst erkennt die offensichtlichen Schwierigkeiten aber nicht, oder verdrängt sie lieber.
  • Das eigene Selbstwertgefühl, das gerade in der Phase des Verliebens immer stärker werden sollte, wird immer schwächer. Das führt dazu, dass man sich nur noch schwer von einer toxischen Beziehung lösen kann.
  • Der Anfang einer neuen Beziehung sollte eigentlich ein absolutes Glücksgefühl sein. Stattdessen fühlt es sich aber an wie eine Achterbahnfahrt mit ständigen Hochs, Tiefs und Gegensätzen. Emotionale Kälte, gefolgt von intensiver Nähe.
  • Die Beziehung beginnt von einer oder beiden Seiten obsessiv zu werden. Ständig kreisende Gedanken um eigene Fehler und der Suche nach einer Möglichkeit, die gerade erst begonnene Beziehung zu retten.
  • Ein Partner bekommt immer die Schuld zugewiesen, egal um was es sich handelt. Das schwächt das Selbstbewusstsein.
  • Eine anfänglich lockere und entspannte Dating-Phase geht in extreme Kontrolle über. Das Handy wird kontrolliert, an jedem Treffen mit Freunden wird etwas ausgesetzt oder gar weitere Dates vermutet. Das führt schnell zu sozialer Isolation und Abhängigkeit.
  • Es finden immer wieder verbale oder auch körperliche Grenzüberschritte statt. Wäre das ganz am Anfang der Beziehung noch das sofortige Aus gewesen, kann das verminderte Selbstwertgefühl dafür sorgen, dass man sich nicht aus der toxischen Beziehung lösen kann.
  • Man versucht immer wieder, die frische Beziehung zu verbessern, zu retten und geht dafür Schritt für Schritt auf den Partner zu. Dies führt aber in der Regel nicht zu einer Besserung der Situation, sondern macht noch abhängiger.
  • Die Beziehung ist schon kurz nach der Dating-Phase sehr ungleich. Der Partner verspätet sich ständig, ist respektlos oder interessiert sich nicht für Gefühle oder Wünsche.

Nicht jedes dieser typischen Anzeichen muss zutreffen, es reichen auch ein oder zwei. Hat man gerade beim Dating schon ein “ungutes Bauchgefühl”, schiebt dies aber beiseite und stellt sich vor, dass sich die Verhaltensweisen des Partners schon irgendwann ändern werden, ist man auf einem klaren Weg in eine meist toxische Beziehung. Ist man sich noch nicht sicher, kann es helfen etwas auf Abstand zu gehen, freunde um Rat zu bitten oder auch über die Bedenken und Probleme mit seinem Date zu sprechen. Meist merkt man dann schon Laufe des Gespräches, ob der Partner direkt in die Defensive oder gar den Gegenangriff übergeht, oder auch bereit ist die eigenen Sorgen und Probleme nachzuvollziehen.

Was sind Lovebombing, Fleabagging, Ghosting und Hyping?

Lovebombing findet meist in der Anfangsphase des Datings oder einer Beziehung statt, kann aber in toxischen Beziehung auch immer wieder zwischendurch auftauchen. WhatsApp-Nachrichten kommen im Minutentakt, der Partner gibt sich extrem Mühe zu gefallen und überhäuft einen mit Geschenken und Komplimenten. Das ist zwar schmeichelhaft, kann aber auch eine bewusste oder unbewusste Manipulation bedeuten. Auf dieses Hochgefühl folgt beim toxischen Dating dann in der Regel das Mosting. Der gerade noch bemühte und liebevolle Partner lässt einen Sitzen, wird immer kälter oder reagiert mit Abwertungen und Demütigungen. Das schadet dem eigenen Selbstwertgefühl und kann schnell unsicher und abhängig machen.

Nicht selten folgt auf ein Lovebombing auch das Ghosting. Das gerade noch so geflashte Date ist auf einmal nicht mehr erreichbar, ignoriert Nachrichten und Kontaktversuche. Das sorgt für kreisende Gedanken um eigene Fehler oder Schwächen und macht es dem toxischen Date leichter, bei einem erneuten Kontaktaufbau seine eigenen Interessen zu verfolgen.

Eine sehr unangenehme Variante des Ghostings ist das Hyping. Hier ist die das Dating oder die Beziehung eigentlich nur ein Testlauf um das eigene Selbstwertgefühl zu stärken.Hat dein Date mit seinen Komplimenten und seinem Engagement bei dir Erfolg und du hast dich erobern lassen, folgt die Ernüchterung sofort. Du wirst fallengelassen wie eine heisse Kartoffel. Hyping lässt sich nur schwer erkennen, hier hilft nur eine gesunde Portion Skepsis. Auch wenn es schwer fällt.
Hat man einige unschöne Dating-Versuche hinter sich, kann die eigene Unsicherheit überhand nehmen. Hier kommt das Fleabagging ins Spiel. Der Begriff lässt sich zwar schwer ins Deutsche übersetzen, bedeutet aber soviel wie “sich immer wieder den falschen aussuchen”. Oft verfällt man beim Dating immer wieder in die gleichen Muster und investiert Gefühle, Zeit und Engagement in Menschen, die entweder gar keine Beziehung suchen, selbstverliebt oder egozentrisch sind. Dies führt zu weiteren unangenehmen Dating-Erfahrungen, die immer weiter in die eigene Unsicherheit treiben.

Warum bleibt man solange in toxischen Dates und Beziehungen?

Obwohl es für Außenstehende, wie Freunde oder Familie, völlig rätselhaft ist, wieso man ein gerade erst begonnenes toxisches Date nicht lieber sofort beendet, ist dass für den oder die Betroffenen gar nicht so leicht. Denn schnell befindet man sich in einem Strudel aus gestörtem Selbstwertgefühl, dem Wunsch den Partner zu retten oder zu überzeugen, aus dem es schwer ist alleine wieder herauszufinden. Auch die ständigen Höhen und Tiefen können zu einer Art Sucht werden. Diese Liebessucht führt dazu, dass man immer mehr dafür tun möchte wieder eine der Hochphasen mit dem Partner zu erleben, die aber immer seltener eintreten.

Wie kann man sich vor toxischen Dates schützen?

Die wichtigsten Faktoren sind ein gesundes Selbstwertgefühl, gute Freunde, eigene Beziehungsstandards und Grenzen. Selbstbewusste und mit sich selbst zufriedene Menschen sind wesentlich weniger empfänglich für toxische Dates als unsichere und zweifelnde. Auch der Rat von Freunden oder der Familie kann dabei helfen ein toxisches Date oder den Beginn einer toxischen Beziehung rechtzeitig zu erkennen und zu beenden.
Eigene Beziehungsstandards helfen einem dabei sich im Klaren zu sein über eigene Wünsche und Anforderungen an den Partner. Ist man sich sicher in dem was man möchte, sieht man meist klarer, ob das neue Date auch ein potentieller Partner sein kann oder nicht. Auch eine Trennung oder ein Kontaktabbruch ist in diesem Fall wesentlich einfacher und schmerzloser.
Auch Grenzen helfen dabei, schneller toxische Dates zu erkennen. Wichtig dabei ist es, die selbst gesetzten Grenzen auch zu halten und nicht immer wieder aufzuweichen oder zu verschieben.

Fünf Tipps und gute von schlechten Dates zu unterscheiden:

  1. Stärke dein emotionales Immunsystem um dich schneller von Dates zu lösen, die dir nicht gut tun.
  2. Sei du Selbst und sei auch damit zufrieden. Möchte Dein Date dich direkt am Anfang ändern, oder reagiert mit Vorwürfen oder Beleidigungen? Dann brich den Kontakt lieber sofort ab.
  3. Ist Dein Date respektlos, lässt dich ständig warten? Das wird sich auch nicht ändern!
  4. Beginnt Dein Date dich schon nach kurzer Zeit zu kontrollieren und will immer wissen wo du bist und mit wem du dich triffst? Lass dich nicht von deinen Freunden isolieren!
  5. Deine Freunde oder Familie sind skeptisch, wenn du mit klopfendem Herzen von deinem Date erzählst? Hör auf sie, denn oft überdecken die Schmetterlinge im Bauch auch die Zweifel.

Was man aus toxischen Dates lernen kann

Jemand hat mal behauptet, Liebe sei wie Zwiebeln schneiden. Eine Weile denkt man, es gehe schon und dann sitzt man weinend in der Küche. Zwar kann man sich nicht abgewöhnen beim Zwiebeln schneiden zu weinen, man kann aber darüber nachdenken, ob man Zwiebeln überhaupt mag. Und genau das ist auch eine Erfahrungen, die man aus einem toxischen Date mitnehmen kann. Selbst wenn man eine Weile gebraucht hat, um sich bewusst zu werden, dass das was der potentielle Partner zu bieten hat die eigenen Standards nicht erfüllt oder auch wenn man seine Grenzen zu spät gesetzt hat, ist es gut zu wissen, dass man es letztendlich doch getan hat. Und gerade das macht stärker und damit auch weniger anfällig für weitere toxische Dates. Ein gesundes Selbstwertgefühl, ein wenig Selbstreflektion und auch die Fähigkeit sich selber zu vergeben machen nicht nur stärker, sondern auch attraktiver für die Partner, die man eigentlich wirklich sucht.